„Eines der großen Missverständnisse in der an Vorurteilen reichen Debatte um Identität und Integration, um Herkunft und Heimat, ist die Annahme, die Vergangenheit präge das Zugehörigkeitsgefühl eines Menschen. Natürlich ist es wichtig zu wissen, woher man kommt, ebenso entscheidend ist aber die Frage, wohin man gehen will.“

Ilija Trojanow


Interkulturalität

Warum ist Interkulturalität ein Thema?

Besonders in den sozialen Berufen begegnen Sie den unterschiedlichsten Menschen.  Das kann eine Bereicherung sein, es bringt jedoch auch Herausforderungen mit sich.

 

Ihre tägliche Arbeit ist geprägt von kulturellen Überschneidungssituationen, vieles von dem, was dabei geschieht, nehmen Sie womöglich als Missverständnis wahr, als Störung oder als Auslöser für Konflikte.

Sie beobachten Verhaltensweisen an anderen Menschen, die Sie nicht einordnen können.

 


Was macht uns so unterschiedlich?

Der Mensch ist in seinem Verhalten, seiner Denk- und Handelsweise von seiner individuellen Prägung beeinflusst. Wie sehr das der Fall ist, das ist den wenigsten bewusst. Kultur und die dazu gehörende Prägung beginnt und endet nicht an einer bestimmten Landesgrenze, Kultur ist auch bestimmt durch Gesellschaft und Familie, soziodemographische und ökonomische Faktoren. Kultur ist dynamisch und unterliegt einem ständigen Wandel.

Und diese kulturelle Prägung bestimmt unser Denken, Fühlen, unser Handeln und unsere Kommunikation, unsere Selbstwahrnehmung und unsere Fremdwahrnehmung.  Der Umgang mit Anderen gelingt daher nicht immer gleich gut, Stereotype und Vorurteile beherrschen darum oft das Bild, das wir von den Menschen haben.

 

Ist es wirklich so einfach?

Nein, natürlich nicht. Trotz allem darf die Kultur - so prägend und wichtig sie ist - im Umgang mit anderen Menschen nicht im Vordergrund stehen. Ein Mensch darf niemals nur auf seine Herkunft reduziert werden, das verhindert echte Kommunikation, Aufrichtigkeit und das Zusammenleben.